Crisis Protection Fashion

von Hagen Hoppe . Photographer

Mein Projekt greift die Farbigkeit, Leuchtkraft und Posen der Fashionfotografie und von Socia-Media-Influencer*innen auf, die im Kontrast stehen zu den politischen Sachthemen, die von Leid und Schmerz geprägt sind. Scheinbar unterschiedliche Welten, die aber in der gleichen Welt existieren.

Das künstlerische Fashiondesign verbindet eine fiktive, rudimentäre Schutzkleidung, die mit der Lage der Menschen in den entsprechende politischen Situationen in Zusammenhang steht, mit aus Fotos zusammen gestellten Kleidungsstücken, die die Geschichte bzw. Hintergründe des politischen Themas darstellen.

Der Kontrast zwischen der Art der Darstellung auf dem Foto und des jeweiligen politischen Themas sollen diese Bilder sowohl provozieren, als auch zum Nachdenken anregen, welche Bilder in unserem Leben vorherrschen und wie sie gewichtet werden.

M : Giuliana Deutschmann

REFUGEE TRAGEDY

Krieg, Unterdrückung, Hunger, Verfolgung und wirtschaftliche Not. Es gibt viele Gründe zu fliehen; doch die Heimat zu verlassen und sich auf eine lebensgefährliche Reise zu begeben ist nie eine leichtfertige Entscheidung.

In Europa nehmen wir meist nur die Flüchtlinge wahr, die – tot oder lebendig – an unseren Außengrenzen stranden. Jede*r Einzelne mit einem ganz persönlichen, meist tragischen Schicksal.

Wir tragen Verantwortung. Als Menschen. Humanität ist oberstes Gebot. Auch, weil wir als Europäer für viele Fluchtursachen ursächlich Verantwortung tragen. Auf den im Zeitalter des Kolonialismus gelegten Grundlagen beuten wir noch heute Rohstoffe aus, zerstören mit unserer Wirtschaftspolitik lokale Märkte, halten viele Länder in Armut und Abhängigkeit.

Menschen sterben an unseren Grenzen. Jeden Tag machen wir uns mit schuldig.

M : Anonym

DESTROYED EARTH

Täglich sterben bis zu 130 Tier- und Pflanzenarten aus.Jeden Tag wird weltweit die Fläche von Kölns Waldbestand gerodet. Gleichzeitig stoßen wir jährlich über dreißig Milliarden Tonnen Kohlstoffdioxid aus. Eine Million Tonnen Kunststoffe werden pro Tag produziert. Etwa 30.000 Tonnen davon gelangen täglich ins Meer.

Mit unbarmherziger Konsequenz zerstören wir die Natur und damit unseren Planeten. Das einzige Zuhause, das wir haben.

Schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts ist die Auswirkung von Kohlenstoffdioxid auf die Klimaerwärmung bekannt, seit den 1960ern ist sie durch wissenschaftliche Modelle nachgewiesen und 1971 warnten deutsche Physiker erstmals vor dem menschengemachten Klimawandel.

Während die Polkappen schmelzen und der Permafrost auftaut, arbeiten wir weiter daran, unseren Planeten unbewohnbar zu machen.

M : Lindsay Kuhl

BLACK LIVES MATTER

Zur Rechtfertigung von Ausbeutung und Unterdrückung werden seit Menschengedenken die Angehörigen bestimmter Ethnien als minderwertig, sogar lebensunwert abgestempelt.

Struktureller Rassismus war und ist immer das Instrument der Unterdrückung. In von Weißen beherrschten Gesellschaften existiert diese Ausgrenzung für Menschen mit dunkler Hautfarbe bis heute.

Jeder Mensch besitzt Wert und Würde, ist frei und gleich an Rechten geboren. Das Menschsein ist niemals an eine Hautfarbe gebunden. Erst, wenn wirklich alle Menschen ungeachtet ihrer Herkunft die selben Chancen und Rechte besitzen, können wir von Gerechtigkeit sprechen. Erst dann haben wir den Rassismus und die damit zusammenhängende Unterdrückung überwunden.

Daher kann es auch kein „All Lives Matter“ geben, bevor wir nicht allumfassend begreifen und zugeben, dass „schwarze Leben zählen“.